Zecken sind milbenartige Parasiten, die sich vom Blut der Tiere und Menschen ernähren. Weltweit gibt es ca. 900 verschiedene Zeckenarten. In der Schweiz sind die Zecken insbesondere auf Grund der Übertragung von Krankheiten wie dem FSME-Virus (Frühsommer-Meningoencephalitis) sowie der Borreliose-Bakterien bekannt geworden. Zecken warten meist auf Blättern oder Gräsern und werden von uns Menschen abgestreift. Der beste Schutz gegen einen Zeckenstich ist das regelmässige Absuchen der Haut nach Spatziergängen im Freien sowie der Gebrauch von Sprays wie zB. Anti-Brumm forte welchen Sie bei uns in der Praxis beziehen können.
Eine fest sitzende Zecke sollte mit einer Zeckenzange, Pinzette oder, wenn diese nicht verfügbar ist, mit den Fingernägeln so nahe wie möglich an der Haut gegriffen und mit einem Ruck gerade nach hinten aus der Haut gezogen werden. Eine bestimmte Drehrichtung hat beim Herausziehen entgegen landläufiger Meinung keine Bedeutung.
Vor allem die Stichstelle und auch die Hände sollten desinfiziert werden. In einigen Fällen kann es zu einer lokalen Entzündung an der Einstichstelle kommen, hier empfiehlt sich ein kurzer Besuch in unserer Praxis um Sicherheit zu schaffen ob eine Borreliose vorliegt.
Etwa 5-30% der Zecken sind mit den Borrelien infiziert und können somit potentiell die Lyme-Borreliose übertragen. In der Schweiz gibt es rund 6000-12000 Neuerkrankungen an Borreliose jährlich, die allermeisten Fälle werden früh erkannt und verlaufen harmlos.
Die Einstichstelle muss in den nächsten vier Wochen beobachtet werden, um anhand eines eventuell auftretenden kreisförmig, sich vergrößernden, rot-gerandetem Ausschlages um die Einstichstelle eine Borrelien-Infektion rechtzeitig zu erkennen. Die sogenannte Wanderröte tritt in ca. 90% der Fälle als Anfangsstadium der Borrelliose auf.
Im Falle eines Nachweises von Borreliose ist eine antibiotische Therapie nötig.
Mehr Informationen gewünscht? Hier ein Link zur App vom BAG
Die FSME ist eine in Russland und dem fernen Osten häufig vorkommende Erkrankung. In der Schweiz geht man von etwa 100-250 Neuerkrankungen pro Jahr aus. Der Kanton Glarus zählt hierbei nicht zu den Hochrisikogebieten für FSME. Der Krankheitsverlauf ist zweiphasig. Das erste Stadium gleicht einem grippalen Infekt mit Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit oder Gelenksbeschwerden für 7-14 Tage. Bei ca. 90% der Erkrankten ist die Krankheit damit abgeschlossen und sie bleiben ein Leben lang immun. Bei den restlichen Betroffenen kommt es zu einem Befall des zentralen Nervensystems mit den Symptomen einer Gehirnhautentzündung (Nackensteifigkeit, stärksten Kopfschmerzen, Lichtscheu u.a.) welche für Wochen bis Monate andauern. In schweren Verläufen können sogar Lähmungen oder der Tod eintreten (ca. 1% der Betroffenen). Einen sicheren Schutz bieten die FSME Impfung. Fragen Sie uns bei Ihrem nächsten Termin in der Praxis danach.